Unter Kunstradsport kann man sich Akrobatik auf und mit dem Rad vorstellen. Es wird in Sporthallen auf speziellen Rädern gefahren, die weder Leerlauf, Bremse noch Rücktritt haben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wo der Kunstfahrer seine Füße abstellen kann (Pedale, Rahmen, Dornen, Sattel, Lenker etc.), um die einzelnen Übungen zu zeigen.
Einradsport ist ein Mannschaftssport mit 4 oder 6 Fahrern, die jeder auf einem Einrad (Rad nur mit Sattel) sitzen. Dabei bestehen die Übungen aus Kurven, Schleifen, Drehungen, Querzügen und Wechselrunden. Wie auch beim Mannschaftskunstfahren kommt es beim Einradfahren besonders auf die Harmonie an.
Die Hallen sollten ebenen, harten Boden aufweisen. Eine Wettkampf-Fahrfläche misst in der Breite 9-11 m und in der Länge 12 - 14 m. Neben den äußeren Fahrflächenbegrenzungen sind noch zum Mittelpunkt konzentrische Kreise von 0,5, 4 und 8 m Durchmesser markiert (siehe Bild) und am mittleren Kreis befinden sich vier, die Fahrflächenbegrenzende halbierebnde, 0,5 m lange Striche, die Viertelkreisteilungen.
Zu den Disziplinen gehören 1er, 2er, 4er und 6er Kunstradsport, sowie 4er und 6er Einradsport. Weibliche und männliche Sportler fahren getrennt in verschiedenen Altersklassen. Gemischte Mannschaften und rein männliche Mannschaften werden der "offenen Klasse" zugeordnet.
Für die einzelnen Klassen ist eine maximale Fahrzeit von 5 Minuten und eine begrenzte Anzahl von Übungen (20 bis 30) festgelegt, die abhängig von Altersklasse und Disziplin ist. Für jede einzelne Übung im Hallenradsport gibt es eine festgelegte Punktzahl, die so genannte Wertungsziffer. Diese reicht je nach Schwierigkeit von 0,2 bis 9,8 Punkten. Jeder Fahrer oder jede Mannschaft reicht vor dem Wettkampf das individuelle Fahrprogramm mit allen einzelnen Übungen - den Wertungsbogen - ein. Die Summe der eingereichten Punktzahlen der Übungen auf dem Wertungsbogen legen in aufsteigender Ordnung je Disziplin die Startfolge der Sportler fest.
Ein Kampfgericht bestehend aus 4 bzw. 7 Wertungkomissären hat dann die Aufgabe, die vorgetragenen Übungen zu bewerten. Ist die Darbietung der einzelnen Übung in Ausführung, Haltung und Fahrstrecke einwandfrei, zählt für das Endergebnis die volle Wertungsziffer; bei fehlerhafter Haltung, Unsicherheit oder zu kurzer Fahrstrecke nimmt das Kampfgericht Abzüge auf die Wertungsziffer wie folgt vor:
Schwierigkeitsabwertung:
Fehler werden mit 10%, 50% oder 100% der vorgegebenen Punktzahl der betreffenden Übung abgewertet (z. B. wenn eine Runde einer Übung nur zur Hälfte gefahren wird, werden 50% abgewertet).
Ausführungsabwertung:
es gibt folgende Abwertungen:
Zusätzlich gibt es noch einige wenige Übungen beim 1er und 2er Kunstradfahren - z. B. den Drehsprung - bei denen zusätzliche Pluspunkte, so genannte "taktische Punkte" erzielt werden können. Dabei werden die entsprechenden Übungsteile mehrfach als eingereicht ausgefahren und mit Pluspunkten belohnt.
Die Summe aller Wertungen ergibt dann die „ausgefahrene“ Punktzahl. Nach diesem Resultat der Darbietung bestimmt sich die Rangfolge in der jeweiligen Leistungsklasse; der Sieger hat die höchste ausgefahrene Punktzahl.